Photonique: Blag / ChangeLog

Vom Lichtmachen.

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8.9.2015

Leuchtbakterien

Es gibt tolle Rezepte, wie man Leuchtbakterien von Fisch isolieren und vermehren kann. Hat alles nicht funktioniert. Diesmal habe ich Hilfe von der "Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen" bekommen. Die haben tausende Bakterienstämme eingelagert, und haben für mich das Photobacterium kishitanii aus dem Lager gezaubert. Dieser Stamm wurde ursprünglich vom Grenadierfisch Coelorinchus kamoharai isoliert. Aus dessen Leuchtorganen, wo die Bakterien symbiotisch mit dem Fisch leben und leuchten. Danke für die Hilfe, Richard. Danke, DSMZ. Das Ergebnis.

10.7.2015

Biolumineszenz von Noctiluca

Noctiluca ist ein kleiner Einzeller der als Plankton im Meer lebt. Und wenn man den mechanisch reizt, dann blitzt er kurz auf. Gelegentlich vermehrt er sich so massenhaft, dass er dichte Planktonblüten bildet, so genannte Rote Tiden, die dann ziemlich spektakulär leuchten. Leider habe ich solche Blüten bisher verpasst. Ich habe sogar mal viele Monate lang Noctiluca aus dem Nordsee-Plankton gepickt, auf einem Planktonrad kultiviert und mit ebenfalls dafür gezüchteten Rhodomonas und Chaetoceros gefüttert. Die haben sich prächtig entwickelt, nur geleuchtet haben die nie.

Letztens war ich mit dem Forschungsschiff Heincke in der Nordsee unterwegs, und nach ein paar ungewöhnlich warmen und windstillen Tagen hat sich eine massive Noctiluca-Blüte entwickelt, die dichte rostrote Schlieren auf's Wasser zauberte. Woher der Name "Rote Tide" kommt, wird klar. Tatsächlich leuchtete in der folgenden Nacht jede kleine Welle hell-blau, und vom Schiff angelockte Fische zogen leuchtene Spuren durchs Wasser. Trotz allem ist das Leuchten aber erstaunlich dunkel, und Langzeitbelichtungen von einem schaukelnden Schiff aus sind nicht so richtig schick. Deshalb habe ich mir ein paar Liter der Noctiluca-Brühe ins Thermolabor geholt, damit die Einzeller frisch und lebendig bleiben. Einfach bei 10 s Belichtungszeit mit einem Stativstab umrühren, schon blitzen die an der Oberfläche schwimmenden Einzeller. Allerdings nur einmal, dann brauchen die Zellen etwa eine halbe Stunde zur Regeneration. Und weil ich ein paar Anläufe brauchte, zog sich das Shooting die ganze Nacht hin. Hier ist das Ergebnis. Die Hintergrundbeleuchtung ist das Display meines Rechners bei geringster Helligkeit. War so zwar nicht beabsichtigt, passt aber trotzdem.

21.12.2013

Fluoreszenz von Evaporit

Dieser Versuch hatte mich überrascht. Evaporit meint Eingetrocknetes, also das, was übrig bleibt, wenn Wasser verdunstet. Selbst banales Leitungswasser bildet dabei fluoreszierende Minerale, hauptsächlich Carbonate mit Calcium und Magnesium. Die Spuren von Metallionen im Leitungswasser reichen als Aktivatoren aus. Das Ergebnis.

20.12.2013

Fluoreszenz von Bananen

Reife Bananen fluoreszieren blau, hatte ich gelesen. Beim Reifen entstehen fluoreszierende Abbauprodukte und zeigen so den Reifegrad der Banane an. Doch so einfach ist es nicht, denn es leuchtet nicht um alle braunen Punkte und manche Bananen leuchten überhaupt nicht. Es hat mehrere Anlaüfe und viele Bananen gebraucht, um ein Exemplar zu finden, das wenigstens etwas fluoresziert. Das nicht so ganz endgültige Ergebnis gibt es hier. Der Original-Artikel dazu ist: Moser, S., Müller, T., Ebert, M.-O., Jockusch, S., Turro, Nicholas J. and Kräutler, B. (2008), Blue Luminescence of Ripening Bananas. Angew. Chem. Int. Ed., 47: 8954–8957. doi: 10.1002/anie.200803189

16.12.2013

Fraktolumineszenz von Saccharose

Saccharose-Kristalle blitzen kurz auf, wenn die Kristalle zerbrochen werden. Leider ist die Lichtausbeute recht mager, was das photographieren nicht eben einfacher macht. Um genug Licht für ein brauchbares Photo zu erhalten, habe ich einen Mixer die Arbeit machen lassen. Der Clou dabei ist, dass es dort am hellsten leuchtet, wo der mechanische Stress am höchsten ist, also dort, wo die meisten Kristalle zerbrochen werden. Das Prinzip wird auch genau so verwendet, um in großen Mühlen und Mischern den mechansichen Stress sichtbar zu machen. Das Ergebnis.

15.12.2013

Fluoreszenz von Eiern, Öl und Milch

Fluoreszenz geht einfach. Man braucht nur ein fluoreszierendes Material, passendes Anregungslicht und ein paar Filter. Als Anregungslicht wurde eine Quecksilberdampflampe, die langwelliges UV-Licht abstrahlt. Fluoreszierende Materialien gibt es reichlich, und so ist es ein guter Startpunkt für diese Lumineszenz-sammlung. Die Ergebnisse der erste Versuche mit Hühnereiern, Olivenöl und Milch gibt es hier.

18.06.2009

Stein des Anstoßes

Mit Kieselsteinen kann man Licht machen, hab ich mal irgendwo gelesen. Ich hab das ausprobiert und es hat geklappt. Das allerdings zu photographieren war da wegen des kniffeligen Timings etwas schwieriger. Das Bild lag jetzt ein paar Jahre unbesehen auf einer Festplatte herum. Damit das nicht so bleibt, will ich es hier vorzeigen.

Es haben sich in den letzten Jahren auf meiner Festplatte noch ein paar mehr Fotos angesammelt, die ich hier ebenfalls noch einstellen werde. Gemeinsam haben sie, dass sie verschiedene Lumineszenzen zeigen. Prozesse also, bei denen Licht entsteht. Tribolumineszenz ist dabei, Glut und Fluoreszenz. Allerdings gibt es erheblich mehr solcher Prozesse als ich bis jetzt abgelichtet habe, und werde möglichst viele noch ergänzen. Unregelmäßig und in loser Folge.


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